Leistung

Produktivität ist nicht nur das Ergebnis von effizienten Abläufen, standardisierten Prozessen und ausgereifter Technik. Die Stückzahlen und Taktzeiten, die der Marktdruck heute abverlangt, sind ohne Erfahrung der Montagearbeiter nicht erreichbar.

Wann immer die Frage von Kompetenzanforderungen in der Montage thematisiert wird – das Thema Leistung und Produktivität spielt dabei selten eine Rolle. Sie werden als grundlegende und selbstverständliche Rahmenbedingung gesehen. Und als das Ergebnis möglichst optimaler Arbeit in Entwicklung und Konstruktion, in Arbeitsvorbereitung und Produktionssteuerung. In dieser Vorstellung ist Montage als angeblich einfache und monotone Routinearbeit letztlich nur das ausführende Organ – und beliebig austauschbar. Selbst wenn Entscheider in den Unternehmen sich möglicher Auswirkungen von Verlagerung oder Leiharbeit auf die Qualität bewusst sind – dass Erfahrung auch in Bezug auf Leistung eine wichtige Rolle spielt, wird auf diesen Ebenen oft unterschätzt.

Die Beschäftigten in der Montage aber wissen: Wer am meisten Erfahrung an einer Arbeitsstation hat, garantiert dort nicht nur für die beste Qualität, sondern auch für die höchsten Stückzahlen. Die Vorgesetztenebene unterschätzt oft das Engagement der „einfachen“ Montagearbeiter. Vor allem die Gruppensprecher oder Teamleiter wissen aus Erfahrung aber sehr genau, welche Arbeitsplätze mit wenig Erfahrenen besetzt werden können und an welchen Stationen ausgeprägte Erfahrung unverzichtbar ist. Eine in der Praxis nicht durchgängige job rotation hat oft mit dem Wissen darum zu tun, dass bei Wechseln die Gesamtproduktivität der Gruppe und/oder die Qualität kurzfristig leiden können.

Erfahrene Montagearbeiter setzen ihr Können und Wissen in jeder Situation ein und sichern damit Qualität und Produktivität. Sie sind nicht nur „Anhängsel“ der technisch-organisatorischen Abläufe – sondern flexible Garanten für die Effizienz des Gesamten. Die OEE (Overall Equipment Effectiveness) oder Gesamtanlageneffektivität errechnet sich aus Kennzahlen wie der Maschinenverfügbarkeit, dem Maschinenleistungsgrad usw. Eine hohe OEE ist aber ganz zentral auch Folge dessen, was so schwer zu beziffern und gar nicht in Kennzahlen abbildbar ist: der Erfahrung der Mitarbeiter. Ohne die Erfahrung, die permanent in die laufende Montage wie in den Neuanlauf eingebracht wird, sind die heute üblichen Taktzeiten und Stückzahlen nicht auf Dauer erreichbar. Ohne die Fähigkeit, bei sich anbahnenden Störungen rechtzeitig das Richtige zu tun – auch unter Zeitdruck! – ist die Produktivität nicht haltbar. Auch für die Leistung ist die Erfahrung der Montagearbeiter unverzichtbar.

  • Die eigene Erfahrung immer einbringen
  • Mit der eigenen Erfahrung die Stückzahlen sicher
  • Auch unter Zeitdruck das Richtige tun könne
  • Produktivität aus eigenem Antrieb wollen